Die Hesselbachs im Film:
(Stand: 03.06.2005)

Es gab nur vier Filme, die vor dem Auftreten im Fernsehen mit geringstem Aufwand und Budget zum Teil im Privatbesitz von Wolf Schmidt (z. B. in Hagnau am Bodensee) gedreht wurden. Sie wurden größtenteils parallel zu den Hörspielen hergestellt und galten lange Zeit als verschollen.

Der zweite ("Die Familie Hesselbach im Urlaub") ist aber wieder aufgetaucht. Man hat ihn bereits mehrmals im Hess(elbach)ischen Fernsehen gezeigt. Ein Hesselbach-Fan (Kai S. Knoerr) hat ihn Anfang der 90er-Jahre mit viel Mühe ausfindig gemacht.
Er fand ihn beim Komponisten der Filmmusik, dem Wolf Schmidt (als Gage?) Filmrollen gegeben hatte. Anschließend wurde der Film restauriert.

Von den restlichen drei Filmen existieren zumindest noch die Filmprogramme, deren Titelseiten ich unten eingefügt habe.
Nach neusten Informationen (Mai 2007) wurde die erste von 5 Filmrollen des ersten Filmes ("Die Familie Hesselbach") und der komplette dritte Film ("Das Horoskop der Familie Hesselbach") gefunden aber noch nicht (?) restauriert und deshalb noch nicht ausgestrahlt.

Besonders der vierte Film dürfte für Hesselbach-Fans interessant sein, da er handlungs- und personalmäßig schon stark an die Fernsehserie heranreicht.

Kommerziell scheinen sie im Kino wohl kein großer Erfolg gewesen zu sein. Nur des geringen Budgets wegen war man höchstwahrscheinlich willens und in der Lage, weitere Filme zu drehen.

Originellerweise wurden die Dialoge zuerst im Studio aufgenommen und dann beim Dreh der Bilder abgespielt. Die Schauspieler mußten dann den Mund möglichst synchron zum Ton bewegen. Wolf Schmidt war sehr dahinter her, dass das möglichst gut durchgeführt wurde. Einhellige Meinung der Schauspieler: "Der Einzige, der nicht synchron ist, ist Wolf".

1. Die Familie Hesselbach (1954)

Nach der bekannten Rundfunksendung von Wolf Schmidt
Ein Film der Wolf Schmidt-Prod. im Verleih Unionfilm

Dauer ?
Inhalt [Ich habe untenstehend die Original-Schreibweisen und Kommasetzung beibehalten!]
In der Fünf-Zimmer-Wohnung der Familie Hesselbach steht ein Büfett, Mutter Hesselbachs ganzer Stolz, für die übrige Familie ein Greuel, besonders für Vater Hesselbach, der sich ständig daran stößt und blaue Flecke holt. Vater Hesselbach hat es endlich durchgesetzt, daß dieses riesige und vorsintflutliche Möbel in das Zimmer der Untermieterin Waltraud, einer Nichte von Mutter Hesselbach kommt. Soweit ist alles gut, aber da Waltraud durch ihre Schlampigkeit nicht genügend auf das gute Stück achtet, kommt es eines Tages zu einem großen Krach mit der Mutter und zu schwerwiegenden Weiterungen. Waltraud zieht aus und Mutter Hesselbach vermietet das vom Wohnungsamt beschlagnahmte [Bem1] Zimmer schwarz an den jungen Hans Hofmann. Sie will ihr Haushaltsgeld aufbessern und ... gleichzeitig in dem sympathischen jungen Mann einen Heiratskandidaten für ihre Tochter Anneliese sichern. Doch ahnt sie nicht, daß ihre Nachbarin, Frau Bickelberg, sie verdächtigt, an der Beschlagnahme des Bickelbergschen Zimmers schuld zu sein, das dem Wohnungsamt durch eine anonyme Anzeige namhaft gemacht worden ist. Frau Bickelberg revanchiert sich nun und meldet die Hesselbachsche Schwarzvermietung dem Wohnungsamt, das prompt den Auszug des Schwarzmieters Hofmann verlangt und einen anderen Mieter einweisen will. Um die Situation zu retten, inszeniert Mutter Hesselbach einen kleinen Schwindel mit ihrem Prachtbüfett, erreicht aber damit genau das Gegenteil: das geliebte Monstrum wird in die Wohnung ihrer schlimmsten Feindin, Frau Bickelberg, umquartiert, die damit ihr eigenes Zimmer vor der Zwangsvermietung rettet. - Unter den vielen Mietern, die das Wohnungsamt schickt, sagt Vater Hesselbach am meisten die charmante Frau Eva Berg zu, und er vermietet ihr kurzerhand das Zimmer. Eva Berg macht es sich dort gerade bequem, als Mutter Hesselbachs Mieter, Hans Hofmann, von einer Reise zurückkommt und auf seinem Mietrecht besteht. Aber auch Eva pocht auf ihr Recht und weigert sich, das Zimmer zu räumen. Der junge Mann mißversteht anfangs ihre Motive und sucht sich ihr zu nähern, holt sich aber eine entschiedene Abfuhr.
Inzwischen tobt bei Hesselbachs der schönste Familienkrach, denn zu allem Unglück hat auch der Sohn Willi das Zimmer einer kleinen Freundin versprochen. Vertrag bleibt Vertrag, und deshalb müssen eben vorerst beide Mieter behalten werden. Anneliese opfert hierfür ihr Zimmer, aber nicht einverstanden ist sie mit Mutters Versuchen, sie für Hans Hofmann zu interessieren. Natürlich hat sie sich bereits in ihn verliebt, aber sie hat Grund, ihn für einen Leichtfuß und Frauenheld zu halten.
Die beiden Untermieter sind mit der Kompromißlösung einverstanden. Alles scheint wieder ins alltägliche Geleise zu kommen, da entdeckt Willi, daß er sich unsterblich in Eva Berg verliebt hat. Seine Erklärung, daß er Eva heiraten werde, löst einen neuen Familienkrach aus. Dazu kommt, daß es Frau Hesselbach gelingt, ihr Büfett wiederzubekommen. Beim Transport, den die Familie selbst bewerkstelligt, geht das Unikum aber in Trümmer. Und in Trümmer geht nun auch die Ehe der Eltern, denn Vater Hesselbach fühlt sich durch die unberechtigten Vorwürfe seiner Frau tief getroffen und will ins Hotel ziehen, während Mutter ihn in einer scheinbar verfänglichen Situation mit Eva Berg ertappt. Zu allem Unglück flattert noch eine polizeiliche Vorladung ins Haus, weil Frau Bickelberg von ihrem Dachfenster aus beobachtet haben will, daß Anneliese nachts im Zimmer von Hans Hofmann war [Bem 2]. Daraufhin packt auch Anneliese tief gekränkt ihre Koffer. Willi zieht ebenfalls aus, und auch die beiden Untermieter kündigen.
Aber beim Sühnetermin kommt alles wieder in Ordnung: Hans beweist Anneliese, daß er es ehrlich meint, Willi hat eine neue große Liebe entdeckt, und Vater und Mutter Hesselbach söhnen sich wieder miteinander aus. Bei der Verlobungsfeier sind alle Mißverständnisse und Streitigkeiten bereinigt. Bis zum nächsten Mal. Veter Hesselbach aber feiert Wiedersehen mit dem Büfett, das der Schwiegersohn wiederherstellen ließ und es seiner Schwiegermutter schenkt: er stößt sich wieder so heftig daran, daß er kurz entschlossen an alle Kanten Kissen nagelt, um ein für alle Male seine Ruhe zu haben.
Bemerkungen Bem 1: Kaum zu glauben, aber damals herrschte immer noch eine solche Wohnungsnot, dass man mit seinen freien Zimmern nicht machen konnte, was man wollte. Das Wohnungsamt hatte die Kontrolle.
Bem 2: Ebenso unglaublich: damals galt noch der sogenannte "Kuppelparagraph". Wer (z. B. die Eltern oder ein Hotelbesitzer) es einem unverheirateten Paar ermöglichte, Sex zu haben, machte sich der Kuppelei schuldig, die mit Gefängnis bestraft wurde.
Personen
Vater Hesselbach  
- Wolf Schmidt
Mutter Hesselbach  
- Else Knott
Anneliese, Tochter - Irene Marhold
Willi, der Sohn  
-
Joost Jürgen Siedhoff
Waltraud, die Nichte  
-
Sofie Engelke
Eva Berg, die Untermieterin  
- Maria Mucke
Hans Hofmann, der Untermieter - Günther Ziessler
Frau Bickelberg  
-
Lia Wöhr
Frau Ottendorf - Sophie Cossäus
Der Beamte des Wohnungsamtes  
-
Franz Schneider
Der Schiedsmann - Bogislav von Heyden
Regieassistent (Bild)  Lia Wöhr
Buch und Regie Wolf Schmidt

 

2. Familie Hesselbach im Urlaub (1955)

Ein Film von und mit Wolf Schmidt im Verleih Unionfilm

Dauer ca. 95'
Inhalt Im VW-Kabrio, der Anneliese's Verlobten gehört, fahren Babba, Mamma, Tochter Anneliese, Schwiegersohn in spé Hans und Nichte Waltraud Zum gemeinsamen Urlaub an den Bodensee. Die Rückbank ist außer mit den drei Damen noch mit viel Gepäck gefüllt. Das restliche Gepäck wird auf einem Anhänger transportiert, auf dem auch noch Willi mitfährt.
Am Bodensee findet man kein passendes Quartier für sie alle und Willi und Hans schlafen im mitgebrachten Zelt.
Hans und Anneliese streiten sich, er fährt wütend nach Oberstdorf.
Waltraud findet zuerst keinen Anschluß, bis Willis Freund Hermann mit dem Rad nachkommt.
Willi will nur Sport treiben und nicht anbändeln, schon garnicht mit der sehr jungen Nina. Aber sie schafft es doch noch ihn anzumachen.
Das Ehepaar Hesselbach wird durch die Begegnung mit den beiden Nachbarinnen Bickelberg und Ottendorf durcheinandergebracht und bekommt eheliche Probleme. Babba lernt eine junge Dame kennen, die ihn als Direktor für eine Druckerei in Südamerika anwerben will. Sie bringt ihn auch als Frau in Versuchung.
Die Kinder sind erwachsen, seine Frau ärgert ihn nur noch. Soll er einen Neuanfang wagen?
Er wagt es, wird aber von seiner Tochter zurückgeholt. Die Familie findet wieder zusammen.
Auch Hans kehrt zu seiner Verlobten Anneliese zurück.
Personen
Vater Hesselbach  
- Wolf Schmidt
Mutter  
- Else Knott
Anneliese



Hans
 
- Irene Marhold
- Günther Ziessler
Willi  
- Joost Jürgen Siedhoff
Waltraud  
- Sofie Engelke
Frau Bickelberg - Lia Wöhr
Frau Ottendorf - Sophie Cossäus
Müller - Franz Schneider
Helen - Elvira Schalcher
Nina   
- Sibylle Schindler
Hermann - Robert Stromberger
Der Schwager - Salvatore Bernardi
Produktionsleitung  Lia Wöhr
Buch und Regie Wolf Schmidt
Anekdote
und
Augenzeugenbericht
von den
Dreharbeiten
(eingesandt von
einem weiblichen
Fan)
Meine Eltern und ich haben in den Fünfzigern in Friedberg/Hessen in der Kettelerstrasse gewohnt.
Hier ist der Anfang
des Films "Im Urlaub" gedreht worden.
Ich war damals 5 - 6 Jahre alt.
Die Kettelerstrasse war gesperrt von der Polizei, die Bewohner des langgestreckten Hauses (Hausnummer 40 - 50) standen auf der anderen Straßenseite und schauten sich das Spektakel an.
Wegen meiner mußten
einige Einstellungen neu gedreht werden, da ich durchs Bild gerannt bin.
Wenn ich mich recht erinnere, sind in der Kettelerstrasse vor der
Hausnummer 46 Szenen für 2 Filme entstanden.
Ich glaube, Lia Wöhr stöckelte in der einen Einstellung von dem Eingang
46 zum Eingang 44 und dann rückwärts wieder zur 46. Im Film muß es dann so ausgesehen haben, als ob die Kamera auf sie zufährt.
In den Drehpausen wurde in einem nahen "Tante Emma" Lädchen Eis in
einem großen Behälter geholt.
Der Laden hieß "Chr. Metzler
Lebensmittel".

 

3. Das Horoskop der Familie Hesselbach (1955/56)

Eine Produktion der Wolf Schmidt Film GmbH im Verleih Union-Film

Dauer ?
Inhalt [Ich habe untenstehend die Original-Schreibweisen und Kommasetzung beibehalten!]
Familie Hesselbach ist wieder mal in voller Aufregung, veranlaßt von einer kleinen Maus, die das Brot anknabbert und Mama Hesselbach schreckliche Träume beschert. Als dann noch tatsächlich eine Todesanzeige eintrifft und der Spiegel bricht, ist sie in der richtigen Stimmung, um den astrologischen Prophezeiungen ihrer Nachbarin Frau Ottendorf ebensowenig inneren Widerstand entgegenzusetzen wie der Kartenschlägerei ihrer Nachbarin Frau Bickelberg. Wegen der gelegentlich auftretenden Schwindelanfälle verordnet ihr der Arzt Ruhe und nochmals Ruhe. Dadurch aber kommt sie in einen von Todesahnungen erfüllten Zustand, der die ganze Familie nervös macht.
Eine nächtliche Mäusejagd, an der sich die ganze Familie beteiligt, stiftet noch mehr Verwirrung. Von Ängsten geplagt will Mutter Hesselbach, die von sich immer behauptet, daß sie nicht abergläubisch sei, nun doch einen Blick in die Zukunft tun, und läßt sich von Frau Bickelberg zu einem Hellseher mitschleppen. Die verblüffenden Kenntnisse dieses seltsamen Mannes einerseits und seine dunklen Reden andererseits beeindrucken sie sehr. Gefährlich aber wird es erst, als die Bickelberg, die etwas mißverstanden hat, die Meldung verbreitet, daß der Hellseher das Ableben von Frau Hesselbach für den nächsten Tag vorausgesagt habe. Das Gerücht verbreitet sich mit Windeseile und läßt auch Anneliese und Willi aufgeregt nach Hause stürzen. Nichte Waltraud erscheint sogar in Schwarz, um zu kondolieren. Damit steht es für Mutter Hesselbach fest, daß sie bald sterben muß.
Vater Hesselbach versucht sie zu beruhigen, aber als Mutter darauf besteht, ihr Testament zu machen, und ihm der Arzt anrät, Aufregungen für die nervöse Frau zu vermeiden, wird er unsicher. Die Radiodurchsage von der Verwechslung eines giftigen und eines harmlosen Medikamentes bestärkt Mutter Hesselbach in dem Glauben, daß sie vergiftet worden sei. Vater Hesselbach bringt die Sache wieder ins reine, aber er beleidigt die Nachbarin Frau Bickelberg so sehr, daß sie wütend auf Rache sinnt. Dann rückt er dem Hellseher auf die Bude, um ihn "fertigzumachen". Doch er kommt gegen den wortgewandten Mann nicht auf, der ihm in einem verschlossenen Umschlag seine "Vorhersage" übergibt und es Vater Hesselbach anheimstellt, einen Blick in die Zukunft zu tun oder den Umschlag ungelesen zu zerreißen.
Gedankenverloren geht Hesselbach nach Hause, wird dabei beinahe das Opfer eines Unfalles und entschließt sich daraufhin, das ominöse Kuvert zu öffnen. So erfährt er, daß noch am selben Tage "unter den ständigen Bewohnern seiner Wohnung" ein Todesfall eintreten soll.
Erschüttert sieht Vater Hesselbach jedes Familienmitglied einschließlich sich selbst in Gefahr. Er bringt seine Familie, die sich mittlerweile wieder gefaßt hatte, erneut in Aufruhr. Jeder sieht sich schon als Opfer der Wahrsagung und ergeht sich in Todesahnungen. Vater Hesselbach ordnet seine Lebensversicherungsunterlagen, Willi verbrennt die Bilder seiner Angebeteten und beruhigt sich mit Kognak, Anneliese schreibt ihr Testament. Alle sind sie wie selten rührend nett zueinander. Je näher die Mitternachtsstunde rückt, um so näher rückt die Familie zusammen. Erschreckt empfinden sie die Polizeisirene als Atombombenalaram[Bem 1], und als es endlich 12 Uhr schlägt - da geschieht es!
Aber nicht einmal eine Inhaltsangabe darf verraten, wie sich dann alles in befreiendes Lachen löst. Das wäre Verrat an dieser ebenso spannenden wie humorvollen Geschichte, deren frappierenden Ausgang man selbst erleben muß.
Bemerkung Einige Themen dieses Filmes wurden später in Folge 36 "Der Wahrsager" der Fernsehserie übernommen, siehe dort.
Bem 1
: Damals war die Angst vor einem Atombombenangriff unserer bösen, bösen Feinde halt noch sehr groß und allgegenwärtig.
Personen
Vater Hesselbach
- Wolf Schmidt
Mutter
- Else Knott
Anneliese



Hans
 
- Irene Marhold
- Günther Ziessler
Willi  
- Joost Jürgen Siedhoff
Waltraud  
- Sofie Engelke
Frau Bickelberg - Lia Wöhr
Frau Ottendorf - Sophie Cossäus
Müller - Franz Schneider
Der Hellseher - Otto Rouvel
Nina  
- Sibylle Schindler
Produktionsleitung  Lia Wöhr
Buch und Regie Wolf Schmidt
Originalanzeige
im Film-Echo
Nr. 81-82 vom 31.12.1955

 

4. Herr Hesselbach und die Firma (1956)

Eine Wolf Schmidt-Filmproduktion im Verleih Unionfilm

Dauer ?
Inhalt [Ich habe untenstehend die Original-Schreibweisen und Kommasetzung beibehalten!]
Vater Hesselbach ist seit fünfunddreißig Jahren in der Firma "I. W. Müller, Buchdruckerei und Verlagsanstalt" als Prokurist tätig und seit dreißig Jahren verheiratet. Aus diesen beiden Gründen bezeichnet er sich als "hart im Nehmen". - Er muß dies auch sein, denn der Inhaber der Firma "I. W. Müller" widmet sich mehr seiner kostspieligen Kaninchenzucht als den geschäftlichen Belangen, und kümmert er sich wirklich einmal um den Betrieb, so geschieht das nur in zwei Formen: Entweder überzieht er das Firmenkonto mit Privatentnahmen bis zur Kreditunwürdigkeit des Hauses, oder er hört auf die Einflüsterungen eines korrupten und scheinheiligen Angestellten. Kein Wunder, wenn Vater Hesselbach bisweilen rot sieht und mit der Hand auf den Schreibtisch haut, daß das Telefon wankt. - Firma "I. W. Müller" hat auch einen Betriebsrat, der pausenlos tagt, weil das Essen in der Kantine als menschenunwürdig bezeichnet wird und die Kantinenwirtin, Frau Ottendorf, in Verdacht steht, Eimer voll Marmelade der Prokuristengattin Hesselbach anzuliefern. Auch dies zehrt an Vater Hesselbachs Nervensträngen. - Im übrigen benötigt die Firma dringend eine neue Druckmaschine, aber das Geld hierzu fehlt selbstverständlich, Grund siehe oben! Abgesehen von diesen durchaus materiellen Problemen stellen sich auch noch überflüssigerweise die seelischen ein. Prokurist Hesselbach bekommt eine neue Sekretärin mit dem wohlklingenden Namen Monika. Die Dame hat sich mit verdächtigem Ehrgeiz in diese Position hineingearbeitet. Sie erfreut Vater Hesselbachs Herz nunmehr nicht nur durch Arbeitsübereifer, sondern auch noch durch Obst zum Nachtisch. Und dies in einem Augenblick, als Mama Hesselbach zu Hause erklärt hatte, Nachtisch gäbe es nicht, das Wirtschaftsgeld sei zu knapp.
Eingekeilt zwischen betrieblichen Geldnöten, kategorischen Wünschen des Betriebsrates, Zwangsvorstellungen bezüglich der dringend notwendigen Druckmaschine, das Gespenst des Firmen-Zwangsverkaufes vor Augen, seelisch angenagt von den weiblichen Reizen der Sekretärinnenschlange Monika und der Willkür seines Chefs ausgeliefert, geht Prokurist Hesselbach am Rande eines Nervenzusammenbruchs spazieren. Ja, es scheint, als stürze er, der kein Opfer für seine Firma scheut, in einen eigens für ihn zurechtgemachten tiefen Abgrund. - Da es sich aber wie in allen Firmen, so auch bei "I. W. Müller" schließlich und endlich nur um menschlische Schwächen und nicht um Kardinalvergehen handelt, fördert die Bombe, die anläßlich eines Betriebsausfluges platzt, etwas sehr Schönes zutage, nämlich den verlorengeglaubten Begriff der Firmentreue, der gerade in den schlimmsten Krisen scheinbar ganz und gar vergessen ist.
Bemerkungen Dieser Film bereitet schon sehr stark die Fernsehserie vor, in der Babba Hesselbach dann die Firma bereits als Geschäftsführer übernommen hatte und nicht mehr Prokurist war..
Die Handlung spielt in der Firma (wie der Titel schon verrät), in der es im Film noch eine Kantine gab, die im Fernsehen wegfiel.
Es spielen Figuren, die später auch im Fernsehen auftauchen, aber teilweise noch mit anderen Namen.
Auch später auftauchende Schauspieler kann man hier wiedererkennen.
Max Strecker spielt einen Buchhalter, der aber statt Münzenberger noch Mindelheimer heißt.
Emmi Puchel gab es als Figur, die aber im Film von der legendären Fernsehansagerin Hilde Nocker gespielt wurde.
Chefredakteur Betzdorf existierte, wurde aber von Heinz Stöwer dargestellt, der später u. a. einen Aufnahmeleiter spielte.
Frl. Sauerberg, Jutta Schäfer und Zimmermann (gespielt von Regnauld Nonsens, im Fernsehen in 6 Folgen ein Portier) waren ebenfalls präsent wie auch der Lehrling Rudi, aber alle von anderen Schauspielern dargestellt.
Josef Wageck gab ebenfalls bereits einen Hausmeister, der aber noch Fuchslocher hieß und nicht Ballmann.
Personen
Vater Hesselbach - Wolf Schmidt
Mutter - Else Knott
Monika Eichhorn - Christa Oenicke
Mindelheimer, Buchhalter - Max Strecker
Frau Endenich, Anzeigenleiterin - Marla Madlen Madison
Conny Freudenfeld, Angestellter - Falk C. Gauer
Frau Ottendorf, Kantinenleiterin - Sophie Cossäus
Waltraud Schulz, Angestellte - Sofie Engelke
Emmi Puchel, Angestellte - Hilde Nocker
Sofie Lorenz - Brigitte Wentzel
Der Chef - Rudi Schmitt
Edi, sein Sohn - Cornelius Hom
Betzdorf, Chefredakteur - Heinz Stöwer
Frl. Sauerberg, Chefsekretärin - Ursula Schmidt
Jutta Schäfer, Sekretärin - Elisabeth Wiedemann
Zimmermann, Technischer Leiter - Regnauld Nonsens
Fuchslocher, Hausmeister - Josef Wageck
Rudi, Lehrling - Ingo Orlia
Ein Fahrer - Hermann Motschach
Stefan, Maler - Helmut Schieser
Produktionsleitung  Lia Wöhr
Buch und Regie Wolf Schmidt

 

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