Mein Leben in letzter, schwerer Zeit
(mit evtl. schockierenden Fotos (gemacht von Frank Hoppe) und einem kleinen Happy-End) (Stand:17.12.2012)

Auf diesen Seiten geht es
um einen Mann und Diabetes

 

Am 22.10.2009 konnte ich mich gerade noch mit Müh und Not per Taxi selbst in die Notausnahme des Klinikums Offenbach (Stadtkrankenhaus) bringen. Man sagte mir später, dass ich einen Tag später wohl dazu nicht mehr in der Lage gewesen wäre-

Sechs Tage zuvor begann mein linker Fuss sich leicht zu röten und ich konnte nichts mehr essen. Mir war nicht übel, ich fühlte mich nur einfach schwach, antriebslos und konnte fast keine Entscheidungen mehr treffen.
Ich nahm in diesen 6 Tagen von ca. 86 bis 81 KG ab, was normalerweise ja nichts Schlimmes ist. Es sei denn, es passiert so schnell.

 

Man diagnostizierte zuerst eihen Herzinfarkt (wurde später eingetragen als "Früher war da mal ein stiller Herzinfarkt", änderte dann aber die Hauptdiagnose ab auf Blutvergiftung infolge von "Diabetes, Blutzuckerwert bei ca. 500".

 

Am Dienstag, dem 27.10.2009, stellte mich der Gefäßchirurg kurz und knapp vor die Alternative: "Sie verlieren entweder Ihren Fuß oder Ihr Leben! Sie haben eine Viertelstunde Zeit, sich zu entscheiden". Nach sehr kuirzer Überlegungszeit blieb mir nichts anderes übrig als der OP zuzustimmen. Vier Stunden später war der linke Fuß amputiert. Sogenannte "Guillotine-Amputation.

Im Krankenbett in Offenbach

Kurz nach der ersten OP

Am 04.11.2009 erfolgte eine zweite OP, bei der der Stumpf "abgeschlossen" und damit auch noch etwas verkleinert wurde.

 

Bis zum 30.11.2009 blieb ich im Klinikum Offenbach (zum Teil mit sehr netten Bekanntschaften unter Patienten und Schwestern/Pflegern, bei letzeren möchte ich moch nochmals herzlich bedanken). In dieser Zeit wurde die Wunde versorgt, die Entzündung/Blutvergiftung erfolgreich bekämpft und mein Diabetes eingestellt. Eine Interims-Prothese wurde erstellt. Ich aß absichtlich deutlich weniger und nahm weiter ab. Ich bekam bis zu 10 Tabletten vor jeder Mahlzeit.

Vor der Benutzung des "Rollator"

Etwas wackelig aber für Sekunden
 standfest auf einem Bein

"Spaziergang" nit dem "Rollator"

Simulation einer Schußfahrt mit
dem "Klo-Bus"/"Toilettenstuhl"

 

Vom 03.12.2009 bis einschließlich 23.12,2009 war ich zur Rehabilitation in der Wicker-Klink in Bad Homburg, wo ich unter anderem krankengymnastisch fit gemacht wurde und lernte (von einer sehr fähiigen Ergo-Therapeutin) , mit der Prothese an Unterarmstützen zu gehen (noch keine Fotos vorhanden). Einzige Beschwerden über die Reha-Klinik: zuveile Karotten und zu wenige bzw. schlechte Aufzüge.

 

Mein Gewicht betrug dann ohne Prothese 73 KG und mit 76 KG. Für Neugierige: das Gewicht des entfernten Fusses inkl. eines Teils des Unterschenkels: ca. 3 - 4 KG.

 

Zur Feier des Abschiedes von der Reha-Klinik leistete ich mir am Nachmittah desselben Tages zu Fuß(!) einen ca. 90-minüzogen Ausflig an Stützen mit der Prothese von mir zuhause ins Isenburg-Zentrum.

 

Ich denke, dass ich meine Diabetes jetzt im Griff habe mit Blutzuckermessung und Insulinspritzen.

Jetzt sitzt Herr Z. bei dem Doktor,
berechnet den BE-Faktor.

 

Ich muß jetzt mit dem Wechsel zwischen Toilettenstuhl, Gehbock, Rollstuhl und Unterarmstützen leben. Dazu die Abhängigkeit von andeeen Menschen. Zwei Monate wurde ich verwöhnt und hinten und vorne bedient, Essen, Trinken, Saubermachen, frischr Bettwäsche.

 

Alles ist umständlicher.Macnhe Dinge sind nur im Stehen zu erreichen (z. B. Vorhänge auf-/zuziehen, mit Gehbock), alles andere geht in der Wohnung mit dem Toilettenstuhl, da der Rollstuhl nicht so einfach durch die Badezimmertür passt.

 

Irgendwie habe ich die ganzen Vorgänge noch nicht richtig verarbeitet. Ich hoffe immer noch darauf, dass ich aus diesem Albtraum erwache.

Geübt und erfolgreich praktiziert:
Treppensteigen mit Prothese und
Unterarmstütze

 

Runter geht's immer, aber lieber auf
die geordnete und gewohnte Weise

 

Spazierengehen ist (fast) kein
Problem. Das "AU" im Hintergrund ist
Zufall und nicht als
Schmerzensausruf gemeint.
Man merkt nicht, dass der linke Fuss
fehlt, oder?

Ich lerne immer noch mit Riesenschritten dazu. Treppensteigen mit und ohne Stützen, Fahren mit öffentlichen Bussen mit Ein-/Aussteiegen mit einer oder zwei Stützen. unfallfreies Benutzen von Rolltreppen. Laufen mit einer oder zwei Stützen bei Matsch, Schnee und Eis.

Und hier komt das kleine Happy-End:

Seit Mitte Januar 2010 kann ich sogar bereits (endlich wieder) ohne Stützen laufen. Etwas wie ein schwankender Seebär, aber mir genügt's. Für längere Ausflüge (bis zu 5 oder gar 6 oder gar 8 1/2 Stunden, öffentlicher Bus, zu Fuß) nehme ich sicherheitshalber die rechte Stütze mit, nur für den Fall, dass der Stumpf schmerzt, was er zum Glück nicht mehr so oft und stark macht. Auch sein nächtliches (Phantom-)Jammern, das mich des öfteren am Einschlafen gehindert hat, hat er ziemlich eingestellt. Er beschwert sich auch nicht mehr nach den langen Ausflügen.

Jetzt hat Herr Z. eine Prothese
Einige Fotos machte Ch. Reese.

Irgendwann demnächst kommt die Fahrt mit einem (Automatik-)PKW.

Die Schilddrüsen-Entfernung habe ich hinter mir. 550 g statt 20 g waren da!

Laser und ca. 10 Spritzen fürs linke Auge, Laser und zwei Spritzen fürs rechte Auge und andere Kleinigkeiten OP-mässig habe ich hinter mir. Aber sonst geht's mir gut!

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